Street Art

Street Art

Street Art – eine Leidenschaft

 
Wir lieben es, auf unseren Reisen Ausschau nach Street Art zu halten und entdecken immer wieder neue Künstler, die teilweise nur regional aktiv sind. Meist gehen wir selbständig auf die Jagd nach den Kunstwerken, doch lohnt es sich auch ab und an, sich einer geführten Street Art-Tour  mit einem erfahrenen Local Guide anzuschließen.
 
Hin- und wieder stoßen wir bei unseren Entdeckungstouren auf „alte Bekannte“, die wir schon in anderen Ländern bewundern konnten. Wir haben angefangen, diese Kunstwerke per Foto zu „sammeln“ und bringen manchmal sogar das ein oder andere Objekt direkt vom Künstler erstanden mit nach Hause. Zwischen uns und unseren Lieblingskünstlern entwickelt sich so eine Art künstlerische Vertrautheit.
 
Zu Beginn unserer Sammelleidenschaft haben wir fast jedes Werk fotografiert. Mittlerweile lichten wir vor allem besonders ausgefallene, lustige oder aussagekräftige Street Art ab.

 

Street Art – was ist das eigentlich?

 
Die Bezeichnung „Street Art“ bedeutet wörtlich übersetzt „Straßenkunst“.
 
Dabei dreht es sich um jegliche Kunst im öffentlichen Raum – vom inoffiziellen Sticker, Häkel- und Strickgebilden über gesprayte Pieces im Oldschool- und Newschool-Style, bis hin zu Stencils, Scratchings, Papierschnitten und politischen Murals. Alles ist unerlaubt erlaubt – Hauptsache, es macht was her und beinhaltet im besten Fall eine Botschaft.
 
Bevor Street Art zu Street Art und damit so unglaublich vielseitig wurde, hieß die illegale Straßenkunst zunächst einmal Graffiti und beschränkte sich auf Schriftzüge und Bilder, die klassisch mit Spraydosen an Wände gesprüht wurden. Das Wort Graffiti leitet sich aus dem Griechischen (gráphein) ab und bedeutet sowohl zeichnen wie auch schreiben.
 
Schon frühe Höhlenmalereien oder die heute noch erhaltenen Botschaften auf den Mauern von Pompeji werden bereits zu den ersten Graffitis gezählt. Der berühmte Kilroy, der mittels des Spruchs „Kilroy was here“ bekannt wurde, zählt ebenfalls dazu. Dahinter verbirgt sich ein Spaß amerikanischer Soldaten, die überall, wo sie bereits durchmarschiert waren, diesen Spruch hinterließen. Es entstand ein regelrechter Wettstreit, wer ihn an den entlegensten Stellen platzieren konnte.
 
Dieses Prinzip des „Taggens“ wurde in den 1970er Jahren in New York weitergeführt und professionalisiert. Denn nun ging es darum, farbige und aufwendigere Werke auf Zügen oder gut sichtbaren Wänden zu hinterlassen. Umso gefährlicher und öffentlicher der Schauplatz ausgewählt wurde, desto mehr Ansehen erlangte der Sprayer in der Szene. Außerhalb derselbigen sprach zu dieser Zeit allerdings noch keiner von Kunst: Ganz im Gegenteil, die farbigen Bilder galten eher als Schmierereien. Zu den bekannten Künstlern jener Zeit zählen beispielsweise Keith Haring oder Jean-Michel Basquiat.
 
Erst in den 1980ern erreichte die Graffiti-Welle Europa. Filme wie „Wild Style“, „Beat Street“ und „Style Wars“ trugen das Ihre dazu bei und sorgten zusätzlich für die Verbreitung dieses neuen Kults. Zunehmend fand sich diese Art der öffentlichen Kunst auf den Straßen verschiedener europäischer Länder wieder. Seit dem Jahr 2000 etablierte sich dann der Begriff „Street Art“ und Künstler wie Blek le Rat in Frankreich und Banksy in Großbritannien gehören mittlerweile zu den alten Hasen des Genres. Bis heute haben sich viele weitere Street Art-Künstler in der Szene einen bedeutenden Namen gemacht, darunter C215, Clet, Poebel, Vhils.
 
Überall in Europa, ja sogar weltweit finden sich Werke dieser Künstler, manchmal ganz offensichtlich und leicht zu entdecken und manchmal etwas versteckt. Es lohnt sich in jedem Fall, sich auf die Suche zu machen und dabei nicht immer nur nach vorne zu schauen, sondern sich auch einmal umzudrehen.
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Street Art in Andalusien

Selbst im tiefsten Süden Spaniens ist eine Street Art-Szene erwacht, die stetig wächst und regelrecht nach Aufmerksamkeit lechzt. In vielen Städten Andalusiens entstehen immer mehr bunte Werke an den Häuserwänden und die Bewohner sind stolz auf die farbenfrohen Besuchermagnete. In manchen Städten hat sich Graffiti als Auftragsarbeit etabliert. Durch neue Farbe an der Firmenwand sollen potenzielle Kunden aufmerksam gemacht werden.  In manchen von Andalusiens Städten werden geführte Street Art-Touren angeboten, die einen direkt zu den urbanen Hotspots leiten.

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Street Art in Estland

In Estland, dem nördlichsten der drei baltischen Staaten, existiert vor allem in der Universitätsstadt Tartu und in der Hauptstadt Tallinn eine aktive Street Art Szene. Überall kann man hier sowohl an großflächigen Häuserwänden als auch verborgen in so manchem Hinterhof verschieden große Kunstwerke nationaler und internationaler Künstler bewundern. Dafür verantwortlich ist hier zum einen sicherlich das Stencibility Festival, das seit 2010 jeden Sommer in Tartu stattfindet oder das Mextonia Festival, das 2017 in Tallinn stattfand und der Stadt gut 50 neue Werke bescherte.

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Street Art in Finnland

Mit der Street Art in Finnland ist es so wie mit vielen Besonderheiten oder Geheimtipps in diesem Land: Es gibt sie aber sie ist so gut versteckt oder zunächst unaufgeregt platziert, dass man sie fast übersehen könnte. Dabei wächst auch hier die Szene stetig und findet mehr und mehr Anerkennung in der Bevölkerung, so dass dem Betrachter beispielsweise Auftragsarbeiten zur Hervorhebung oder Verschönerung einzelner Hausfassaden oder Stadtteile ins Auge fallen.

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Street Art in Island

Es ist eine nicht abzustreitende Tatsache, dass Island in erster Linie mit seiner spektakulären Natur punktet. Dennoch existiert eine kleine aber feine Street Art-Szene auf der Insel aus Feuer und Eis, die definitiv ernst zu nehmen ist. Die Straßenkunst präsentiert sich farbenfroh und ausgefallen und hat in den großen Städten wie Reykjavik und Akureyri viel Platz zur Entfaltung. Große Wandgemälde werden beispielsweise im Zusammenhang mit dem Musikfestival „Iceland Airwaves“ gemalt oder gesprayt. 

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Street Art in Korsika

Auf der kleinen Insel wirkt vieles sehr wild und ursprünglich und natürlich aus der Geschichte heraus recht rebellisch. Da überrascht es nicht, dass auch hier die urbane Kunst mit ihren vielfältigen Ausdrucksformen Einzug gehalten hat. Allerdings wirkt es so, als ob Street Art hier tatsächlich noch etwas schüchtern und verhalten präsentiert wird und man muss daher häufig zweimal hinschauen, um einzelne Werke zu entdecken.

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Street Art in Litauen

In Litauen hat sich mittlerweile eine zunehmend wachsende Street-Art-Szene entwickelt. Vor allem in den Städten Kaunas und Vilnius findet sich eine Vielzahl an hochwertigen Wandgemälden. Dazu hat in Vilnius sicherlich das 2013 zum ersten Mal durchgeführte Vilnius Street Art Festival beigetragen, das sich inzwischen jährlich großer Beliebtheit erfreut. Wie überall bei diesen Festivals, zu denen Künstler aus aller Welt eingeladen sind werden große Wandflächen kunstvoll und kreativ gestaltet und verwandeln zuvor triste Wohnblocksiedlungen in interessante Viertel, die Fans gerne mit einer Kamera bewaffnet durchstreifen.

In Kaunas ist man mächtig stolz auf seine Street Art. Sie gehört mittlerweile fest zum Stadtbild. Sogar auf dem Stadtplan der Touristinformation findet man anhand kleiner stilisierter Spraydosen die Locations, an denen Street Art-Künstler sich bei einem Festival verewigt haben. Eines der Bedeutendsten ist sicherlich „The Old Wise Man“ des Gyva Grafika Kollektives. Dabei handelt es sich um zwei Künstler, die beide in Kaunas studiert haben.

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Street Art in London / Shoreditch

Street Art und Shoreditch gehören zusammen wie England und die Teatime. In allen Straßen des Viertels finden sich zahlreiche Kunstwerke von berühmten und weniger bekannten Künstlern Seite an Seite. Natürlich kann das kunstträchtige Viertel mit einer Kamera bewaffnet eigenständig erlaufen werden, noch interessanter ist es jedoch, eine der angebotenen Street Art-Touren zu buchen und sich von einem Insider – beispielsweise Dave Stuart, der bereits ein paar Bücher zum Thema verfasst hat – führen zu lassen! Mit ein bisschen Glück führt dieser einen direkt zu einem der Künstler, der gerade im Moment an einem seiner neuen Werke arbeitet.
 

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Street Art in Nordirland

Obwohl die meisten Werke von Street Art-Künstlern in aller Herren Länder eine Botschaft übermitteln wollen und damit zum Denken anregen oder gar provozieren, heben sich die Murals in Nordirland als stille Zeugen des politischen Konflikts von anderer Streetart ab. Die meisten dieser geschichtsträchtigen Wandgemälde finden sich in den Arbeitervierteln von Derry und Belfast und fast alle Motive beziehen sich auf vergangene lokale Ereignisse oder sind einzelnen Helden der Straßenkämpfe und politischen Entwicklungen gewidmet. Daneben finden sich Murals, die politischen Entwicklungen in der ganzen Welt gewidmet sind und aus Sicht der Künstler ebenfalls Beachtung finden sollen.

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Street Art in Norwegen

In Norwegen ist Street Art schon seit Jahren sehr verbreitet und inzwischen gar nicht mehr weg zu denken! So werden nicht nur in großen Städten, sondern auch in kleinen Hafenorten entlang der Hurtigruten-Strecke (insbesondere auf den Lofoten) Scheunen und Häuserwände professionell bearbeitet. Die Crème de la Crème der internationalen Street Art-Szene hat sich auf vielen nordischen Flächen verewigt, was sicherlich durch jährlich stattfindende Festivals wie NuArt in Stavanger oder UpNorth in Bodø verstärkt angekurbelt wird. Dort werden offiziell zahlreiche Wände gestaltet, was der jeweiligen Stadt ein internationales Gesicht in der Kunstszene verleiht.

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Street Art in Portugal

In Portugal findet man eine lebhafte Street Art-Szene vor, die sich manchmal erst auf den zweiten Blick offenbart. Doch wenn sich schließlich das Auge des Betrachters an die Art der Präsentation und die oft etwas unscheinbaren Orte gewöhnt hat, eröffnet sich eine farbenprächtige und kreative Welt. Künstler wie VHILS, Bordalo II oder Costan bereichern mit ihrer besonderen Straßenkunst die Szene und haben sogar internationalen Ruhm erlangt. Desweiteren finden sich auf Portugals Wänden auch zahlreiche Werke von namhaften Künstler aus der ganzen Welt. Festivals wie das Urban Art Festival ESTAU tragen dazu bei, dass sich diese Kunstform mehr und mehr bei der Bevölkerung etabliert.

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Street Art in Sizilien

Sizilien ist bezüglich Street Art-Szene auf dem Weg von einem unbeschriebenen Blatt zu einer besonderen Location für Straßenkunst. Über 300 Werke soll es mittlerweile in den verschiedenen Städten der temperamentvollen Insel geben und die Zahl wächst stetig. Die Kunstwerke wirken verjüngend auf die geschichtsträchtige Insel und ihre Hauptstadt. Viele große Wandgemälde bringen frische Farbe in die Viertel und werten diese damit häufig auf.

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Unsere Buchtipps

  • Street Art Norway Vol 1+2
  • Street Art Bergen
  • Banksy Wall and Piece
  • Blek le Rat – Getting Through The Walls
  • Street Art in Germany
  • Street-Art – Legenden der Strasse
  • Clet – The Sign
  • Streetart c215

Unsere Filmtipps

  • Streetart – die vergängliche Rebellion
  • Basquiat
  • Banksy – Exit Through the Gift Shop
  • Banksy Does New York
  • Augenblicke: Gesichter einer Reise