Gedankenreisen

Gedankenreisen

Normalerweise kennt man sogenannte „Gedankenreisen“ aus der Schule. Dabei geht es darum, die Augen zu schließen und sich gedanklich einer fabelhaften Erzählung der Lehrkraft hinzugeben. So kann es sein, dass sich bei den Zuhörern das Gefühl einstellt, plötzlich zu fliegen und alles aus der Perspektive eines Vogels zu betrachten oder sich auf einer einsamen Insel zu befinden und bei Meeresrauschen zu entspannen.
Ganz anders verhält es sich bei meiner Art der Gedankenreisen:
 
Hier geht es um meine ganz persönlichen Gedanken, die ich während einer Reise habe. Themen, die mir unterwegs durch den Kopf gehen, weil ich etwas Besonderes erlebe, sehe oder empfinde möchte ich Dir gerne weitervermitteln. 
Das sind zum Beispiel die kleinen und – vielleicht genau deshalb – so schönen Dinge, die nur beim aufmerksamen Hinschauen zu entdecken sind. Es gibt aber auch Dinge mit einem faden Beigeschmack, bei welchen jeder für gewöhnlich lieber wegsieht und die eigentlich nicht in einen Urlaub oder einen besonderen Roadtrip passen. 
Diese Themen müssen jedoch immer einmal wieder zur Sprache gebracht werden, damit möglichst viele Menschen Bescheid wissen und Du auf Deiner nächsten Reise vielleicht etwas daran ändern kannst.
Es geht um Probleme, die trotz der vielen wunderschönen Momente und Abenteuer, die Du in einem Land erleben kannst, existieren und manchmal auch speziell zu diesem Land dazu gehören.
 
Ich möchte hier meine Gedanken mit Dir teilen, auf die Problematik aufmerksam machen und vielleicht sogar Tipps und Anregungen geben, wie wir es als Reisende und Gast im jeweiligen Land mit einer uns stellenweise fremden Kultur in Zukunft anders machen können!
Akkordeon Inhalt

Ich hätte nicht gedacht, dass außer uns noch so viele andere Touristen auf den Orkney-Inseln sind. Denn für mich sind diese Inseln schon eher ein besonderes Reiseziel, zu dem man nicht alle Tage fährt. Doch da hab ich mich vielleicht ein wenig getäuscht?! Hier ist eine Menge los, wobei Van-Reisende wohl nur einen geringen Teil der Touristenströme ausmachen.

Eine ganz andere Reisespezies sind die Bustouristen, die sogar bis hier auf die Orkney-Inseln kutschiert werden. Die meist vollbesetzten Busse fahren an einem Tag mehrere Sightseeing-Attraktionen der Haupt-Insel an und sind entweder schon da, wenn wir kommen oder tauchen plötzlich aus dem Nichts von hinten auf. So schnell wie sie gekommen sind verschwinden sie dann auch schon wieder. Oft bleibt den Bustouristen kaum Zeit, um an einem Spot die eigentliche Sehenswürdigkeit in Ruhe zu besichtigen. Schnell werden innerhalb des 10-minütigen Aufenthalts ein paar hektische Fotos geschossen, doch so wirklich richtig da gewesen ist keiner. Ich finde es grundsätzlich schon o.k., dass viele Menschen auf diese Weise die Welt erkunden – besser als gar nicht! Ich frage mich allerdings ob das wohl eine schöne Art zu Reisen ist? Für mich wäre es auf Dauer nichts!

Noch fragwürdiger finde ich die großen Kreuzfahrtschiffe, wie wir sie zum Beispiel in Kirkwall gesehen haben. Das sind riesige Ozean-Dampfer, die Hochhäusern gleichen und mir mit ihrem gewaltigen Anblick die Luft rauben. Ich frage mich, warum solche enormen Stahl-Monster diese kleinen Häfen anfahren müssen? Da ist ein kleiner Ort wie Kirkwall keine Ausnahme! Denken wir doch nur mal an Venedig, wo solche Schiffe quasi direkt in die Stadt einfahren und eine große Gefahr für die fragile Lagune darstellen. Muss das sein? Ist das dem bereisten Land gegenüber nicht eine absolut unpersönliche Annäherung, die noch dazu absolut zerstörerisch auf Land und Einwohner wirkt?

Zu diesem Thema haben wir uns mit der Besitzerin eines Orkney-Tweed-Ladens mitten in Kirkwall unterhalten. Als sie uns fragt, ob wir zu den Kreuzfahrern gehören und wir verneinen, atmet sie erleichtert auf und beklagt sich über die großen Menschenmassen, die (vor allem im Sommer) die Stadt regelrecht überfallen. Oft sind es 3000 Passagiere auf einmal, das ist so viel wie die Hälfte der Einwohner von ganz Kirkwall! Als wir fragen, ob sie ein gutes Geschäft mit den Schiffstouristen machen würde, bejaht sie, doch wirklich glücklich scheint sie darüber nicht zu sein. Irgendwie können wir ihre Unzufriedenheit verstehen: Als wir uns die Hauptwege der Schiffstouristen vom Hafen in die Innenstadt anschauen, sehen wir fast nur billige Souvenirläden und nur selten hochwertig-nachhaltige Produkte, welche die Orkney-Inseln zu bieten hätten. Das echte Handwerk bleibt auf der Strecke, genau wie ein angemessener und sensibler Umgang mit dem Ort und seinen Einwohnern.

Es kann aus meiner Sicht doch wohl nicht der Sinn einer Reise sein, mit billigem Ramsch abgespeist zu werden, keine Zeit zu haben, sich auf den Ort und seine Bewohner einzulassen und stattdessen das Gefühl vorgegaukelt zu bekommen, alles Wichtige in einem Land innerhalb einer Stunde Landganges gesehen oder erlebt zu haben?

Vielleicht haben die Menschen, die eine solche Reise buchen gar nicht den Anspruch, ein Land wirklich kennen zu lernen? Oder haben sie einfach nicht die Möglichkeit, individuell zu reisen und nehmen daher dieses Defizit in Kauf? So oder so macht es mich wirklich traurig, dass der Massentourismus derart verbreitet ist und immer mehr dazu führt, dass die Orte und Menschen, die vom Tourismus leben, mit der Zeit immer weniger Lust auf Besucher haben und dabei häufig schon gar nicht mehr unterscheiden, auf welche Weise die Gäste unterwegs sind.

Wie kannst Du dazu beitragen, dass Dein Roadtrip (zu den Orkney-Inseln) wenig Spuren hinterlässt und Du ein gern gesehener Gast bleibst?

 
  • reise entschleunigt, in Deinem Tempo und lasse Dich dabei respektvoll und mit Interesse auf die Natur, die Einheimischen und ihre Kultur ein
  • fahre an Orte, die von den Bussen und Schiffen gar nicht erreicht werden können und benimm Dich dort auf keinen Fall wie die Axt im Walde
  • organisiere Deine Reise selbst und sei dadurch näher dran an Land und Leuten
  • überlege gut, zu welcher Jahreszeit oder Saison Du reist, denn oft ist es in der Nebensaison viel ruhiger und die Einheimischen sind entspannter den Touristen gegenüber
  • suche den Kontakt zu Einheimischen, denn auf diese Weise kannst Du eventuelle Vorurteile abbauen
  • nimm Dir Zeit für den Ort, die Menschen und die Kultur, denn nur so bist Du wirklich da
 
Ich liebe es, einem Land mit allem was dazu gehört auf diese (Reise-)Art zu begegnen!
So habe ich das Gefühl etwas wirklich zu erleben. Ich fühle mich auf Augenhöhe mit dem, was ich sehe und die Hürde, näher hinzusehen, ist für mich vom VW-Bus aus nicht so groß.
 
Ich glaube, dass diese individuelle Art des Reisens sowie eine entsprechende Portion Respekt dazu führen, dass die jeweiligen Lands-Leute auf einen zukommen und hören wollen, wer man ist, wohin man fährt und woher man kommt – diese Erfahrung haben wir jedenfalls schon häufig gemacht!

Island ist zugleich so ursprünglich, so farbenfroh und so einzigartig – das mussten wir uns einfach anschauen! 

Aus dem gleichen Grund sind vermutlich auch die anderen Touristen hier, alle wollen dieses besondere Land voller Gegensätze zwischen Feuer und Eis kennenlernen – doch zu welchem Preis?

Sandra und ich geben uns beim Besuchen und Besichtigen der einzelnen Spots große Mühe, die Bedürfnisse der Tiere, Pflanzen und einheimischen Bewohner zu respektieren und zu wahren. Wir kommen gut mit diesen Regeln zurecht. Natürlich ist es manchmal schade, kein Foto inmitten von grünen Mooshügeln oder direkt am wilden Meerwasser-Pool, mitten an den steilen, windumtosten Klippen zu machen. Sicher würde ich mich vielleicht inmitten der besonderen Sightseeing-Highlights wesentlich besser machen als am Wegesrand mit dem Geländer oder der Absperrkette im Genick oder den Kniekehlen. Doch so ist das eben. Ich möchte ja mit meinen Besuch auf dieser Insel keinen Schaden anrichten, sondern vielleicht sogar irgendwann noch einmal wiederkommen und mich erneut daran erfreuen!
 
Da frage ich mich, wie viele andere Touristen das so für sich halten? Häufig überschreiten Leute jegliche Absperrungen mit einer unverschämten Selbstverständlichkeit und trampeln überall achtlos herum, nur um irgendwelche Fotos als Massenware ins Netz zu stellen, frei nach dem Motto: „Nach mir die Sintflut!“
Bei deren Anblick wünsche ich mir oft augenblicklich eine kleine Springflut, die das Problem spontan von selbst löst! Warum sind diese Leute so achtlos? Warum lassen sie stundenlang den Motor ihres Mietautos laufen, während sie in Seelenruhe neben dran stehend eine Semmel essen? Warum lassen sie die ganze Nacht hindurch ihre Standheizung im Campingmobil laufen? Haben sie keine wärmenden Schlafsäcke? Interessiert diese Menschen nicht nachhaltig die Natur, die sie ansonsten die ganze Zeit bestaunen? Oder ist ihnen nicht bewusst, was sie mit ihrem Verhalten anrichten?
Eine der schockierendsten Stories müssen Sandra und ich in einer isländischen Zeitschrift lesen, in der steht, dass im letzten Jahr Touristen tatsächlich ihre Wäsche im 40 Grad heißen Wasser der Grjótagja-Grotte gewaschen haben. Seitdem ist die Grotte teilweise gesperrt. Wie kommt jemand denn bitte auf so eine Idee? Respektloser der Sehenswürdigkeit und vor allem der Natur gegenüber geht es nun wirklich nicht mehr!
Ich finde ein solches Verhalten inakzeptabel und kann die Einheimischen verstehen, wenn sie diesbezüglich nicht allzu gut auf die Touristen aus aller Herren Länder zu sprechen sind. Da sind Parolen wie „Die isländische Natur ist keine Toilette“ nur kleine Aufrufe, um dem Missverhalten Einhalt gebieten zu wollen.
 
 

Wie kannst Du dazu beitragen, dass Dein Roadtrip durch Island wenig Spuren hinterlässt und Du ein gern gesehener Gast bleibst?

 
  • laufe und fahre nur auf Wegen, die entsprechend ausgeschildert sind
  • übertrete keine Absperrseile und Geländer, denn sie haben einen Sinn: hier brüten beispielsweise Vögel, das Ökosystem ist hier besonders empfindlich oder Du begibst Dich in Lebensgefahr
  • respektiere die Privatsphäre der Einheimischen: verschlossene Türen und Tore werden nicht überschritten
  • entsorge Deinen Müll nicht achtlos in die Natur, sondern nutze die dafür vorgesehenen Müllbehälter
  • vermeide überflüssigen Müll indem Du z.B. Deine eigene wiederverwendbare Trinkflasche dabei hast (wenn Du keine hast, nutze eine gekaufte Plastikflasche häufiger)
  • lass Deinen Motor nicht unnötig lange laufen
  • achte darauf, dass dein (Miet-)Van eine gute Standheizung hat
  • reise mit wärmendem Schlafsack
 

Island ist toll! So viel Natur und so viele Naturhighlights, die wie Perlen auf einer Kette aufgereiht hintereinander liegen, muss man in einem anderen Land wahrscheinlich in dieser Vielzahl erst einmal suchen! Und wo kannst Du bitteschön reinstes Quellwasser unbedenklich gleichzeitig aus Flüssen und dem Wasserhahn trinken, während Du mit natürlich warmem Wasser direkt aus den unterirdischen heißen Quellen absolut energiesparend duschst?

Wir wollen, dass dies so bleibt! Denn wir würden gerne wiederkommen! Mit einem Besuch ist es auf dieser faszinierenden Insel nämlich längst nicht getan!

Das Besondere an Lappland ist neben der phantastischen Natur die Kultur der Samen und ihre ursprüngliche Lebensweise, die sie im Einklang mit dieser wunderbaren Landschaft – soweit möglich – aufrechterhalten und pflegen. Doch das ist gar nicht so einfach: diese archaische Lebensweise ist für die moderne Welt tragischerweise von geringer Bedeutung und steht daher den profitgierigen Industriestaaten eher im Wege.

 
In Schweden ist es – wie überall auf der Welt, wo Geld und Macht übergeordnet eine große Rolle spielen – sehr schwierig, Ursprüngliches und Naturverbundenes zu erhalten. Viele ausländische Firmen kommen in den schwedischen Norden und beuten das Land mit seinen Rohstoffen aus. Vor allem das Eisenerz, welches als das Reinste der Welt gilt, lockt viele Konzerne an. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass die Erzgruben Arbeitsplätze für die Schweden, egal welcher Abstammung, schaffen. Das ist aber gar nicht unbedingt der Fall. Chinesische Firmen bringen beispielsweise ihre eigenen Arbeiter mit und wirtschaften mit dem Erzabbau fast nur in die eigene Tasche. Das bedeutet oberflächlich gesagt: Die Rohstoffe werden abgebaut, Natur und Umwelt leiden stark darunter und Arbeitsplätze für die eigenen Landsleute bleiben dennoch meist Mangelware. Zudem werden die Samen mit ihren Rentier-Herden häufig stark eingeschränkt. Die Möglichkeiten, wie bisher mit den Tieren im Kreis der Jahreszeiten durch das Land zu ziehen, um ausreichend Futter zu finden, werden immer wieder zugunsten der großen Konzerne beschnitten. Dabei wurden die Samen doch einst dazu gezwungen große Rentierherden anzuschaffen, um genug zu erwirtschaften, damit sie die hohen Steuern bezahlen können, die plötzlich von ihnen verlangt wurden…
 
Wie bei allen unterdrückten und zurecht gestutzten Urvölkern sind es wir, die „Weißen“, die meinen es richtig zu machen und den vermeintlich „Primitiven“ zeigen zu müssen, wo der Hammer hängt. Dabei denken wir natürlich in erster Linie an uns und daran, wie wir möglichst viel Profit aus allem schlagen können. Warum machen wir das? Warum lernen wir nicht von Völkern wie den Sami? Warum zerstören wir erst alles, um dann plötzlich das Bedürfnis zu haben uns beispielsweise in Form von Ökoprodukten wieder an ein gesundes, ursprüngliches Leben heran zu tasten? Jetzt fangen wir an mit etwas, was die Sami (stellvertretend für alle anderen Urvölker) schon seit hunderten von Jahren leben und leben wollen. Jetzt fällt uns auf, dass eventuell wir auf der falschen Fährte sind. Vielleicht ist es nun schon zu spät!? Ich hoffe es nicht!
 

Wie kannst Du dazu beitragen, dass Dein Roadtrip (durch Lappland) die Urvölker unterstützt und Du ein gern gesehener Gast bleibst?

 
  • Interessiere Dich auf Deinem Roadtrip durch Lappland für die Kultur und Geschichte der Sami, indem Du eines oder mehrere der zahlreichen Museen zum Thema besuchst 
  • Begegne den Urvölkern stets mit Respekt
  • Kaufe selbst gemachte Produkte der Urvölker, unterstütze dadurch deren Projekte und sorge dafür, dass sie weiterhin so leben können, wie sie es wollen
 
Aus der Sicht der Urvölker ist unsere Lebensweise bestimmt oft nicht nachzuvollziehen und wirft einige Fragen und Existenzängste auf. Ich frage mich häufig, warum wir „modernen Menschen“ immer erst mal alles besser wissen? Nicht alles, was schon lange existiert ist schlecht, altbacken oder überholt!

Die Themen „Plastikmüll“ und „Müllvermeidung“ spielen eine sehr große, aktive Rolle in meinem Leben. In meinem derzeitigen Hauptberuf als Förderschul-Pädagogin habe ich diese Inhalte über mehrere Wochen mit meinen Schülern im Unterricht behandelt. 

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir dadurch viele Details der Plastikmüll-Problematik erst so richtig bewusst geworden sind.

 
Ich verwende keine Duschgels oder Shampoos mehr, sondern bin auf Seife umgestiegen. Außerdem versuche ich Pflegeprodukte in Glasbehältern zu kaufen und achte darauf PEG-freie Produkte zu verwenden. Bei Lebensmitteln lasse ich Vieles liegen, was unnötigerweise in Plastik verpackt ist. Umso mehr schockt mich bei unserem Sizilien-Roadtrip die extreme Verwendung von Einweg-Plastikprodukten. Es gibt, wie in vielen weiteren europäischen Ländern, gar keine Pfandflaschen (weder aus Plastik, geschweige denn aus Glas) und sehr viele Lebensmittel sind doppelt und dreifach in Plastik verpackt und eingeschweißt.
 
Bei jedem Einkauf werden einem an der Kasse (kostenlose) Plastiktüten aufgedrängt, die manchmal schwer abzuwehren sind. Da verwundert es nicht, dass hierzulande die Müllproduktion sehr hoch ist. Wir sehen immer wieder unglaubliche Berge von Müll, die am Straßenrand liegen. Keiner scheint sich daran zu stören. Man fährt einfach drum herum oder schmeißt am besten seinen eigenen Müll noch dazu. Alles läuft hier augenscheinlich frei nach der Devise: „Hauptsache, bei mir zuhause ist es sauber und ordentlich!“ 
Der Müll wird fern vom eigenen Zuhause auf öffentlichen Plätzen oder Straßen abgeladen, denn für diese Orte fühlt sich keiner verantwortlich. Wenn wir an diesen unfassbaren Müllmengen vorbeifahren, frage ich mich immer, wann dieser Müll mal eingesammelt wird und ob das überhaupt jemals passiert? Gibt es keine regelmäßige Müllabfuhr? Gibt es keine Wertstoff-Höfe? Häufig finden sich zwischen den Müllsäcken ganze Möbelstücke, Matratzen oder Elektrogeräte.
 
Im Reiseführer habe ich gelesen, dass sich die Müllthematik in den letzten Jahren auf Sizilien schon sehr verbessert habe und dass dies Leuten, die schon lange nach Sizilien reisen, sicherlich schon aufgefallen sei. 
Also, wenn das eine Verbesserung ist, dann möchte ich nicht wissen, wie es früher war! Und vor allem, wie ist das im Sommer, wenn all die vielen Touristen da sind, gibt es da genauso viele offensichtliche Müllplätze an den Straßenrändern wie jetzt im November?
 
Wir werden in Deutschland mitunter als das Müll-Land Nr. 1 bezeichnet, dabei finde ich, dass wir oberflächlich gesehen im Vergleich zu vielen anderen EU-Ländern schon ziemlich weit gekommen sind! Wobei ich in der Realität natürlich nicht wirklich Ahnung habe, wie es hinter der Fassade Deutschlands aussieht!? Warum passiert da im Rahmen der EU nicht mal was? Warum wird bei so einem wichtigen Thema nicht an einem Strang gezogen? Natürlich fängt Umweltschutz im Kleinen an, doch ich fühle mich fast lächerlich, wenn ich in Deutschland sitze und versuche Müll zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, während in den meisten Nachbarländern, wie in diesem Fall in Sizilien (Italien), so offensichtlich kein Wert darauf gelegt wird und Müllberge über Müllberge produziert werden. Das muss sich unbedingt ändern!
 

Wie kannst Du dazu beitragen, dass Dein Roadtrip (durch Sizilien) wenig Müll hinterlässt und Du ein gern gesehener Gast bleibst?

 
  • nutze beim Einkaufen einen Stoffbeutel, auch wenn Du schief angeschaut wirst
  • falls Dir doch eine Plastiktüte aufgedrängt wird, nutze sie als Mülltüte für deine Abfälle im Van
  • kaufe Lebensmittel, wenn möglich, auf dem Markt. Hier gibt es einige davon und die Ware ist in der Regel unverpackt
  • nutze die wenigen öffentlichen Mülleimer oder die Mülltonnen auf Campingplätzen und hinterlasse keinen Müll in der Natur
 
Vielleicht kannst Du durch dein Verhalten beim Einkaufen schon einige Sizilianer aufrütteln und zum Umdenken bewegen. Wäre doch toll, wenn wir Europäer voneinander etwas lernen könnten!
Und natürlich kannst Du auch zuhause Schritt für Schritt dein Konsumverhalten ändern und damit etwas zum Umweltschutz beitragen, damit auch die nachfolgenden Generationen unbeschwert mit dem Van Europa erkunden können!